XII. Klasse der Minerale
Silikate
Die größte und wichtigste Mineralgruppe sind die Silikate – Minerale, deren grundlegende Baueinheit das Kristallgitter (SiO4)4- Tetraeder ist. Silikate umfassen die wichtigsten petrogenen Mineralien wie Feldspat, Quarz, Glimmer, Amphibole, Pyroxene, Olivin und andere und bauen etwa 90 % der Erdkruste auf. Auf der Erde tritt eine große Vielfalt von Silikatmineralien auf, die das Ergebnis von Prozessen der Bildung und Umwandlung der Lithosphäre über Milliarden von Jahren sind. Viele Silikatmineralien haben einen hohen industriellen Wert als Rohstoffe in der Glas-, Keramik- und Baustoffindustrie, einige sind wichtige Erzminerale, während andere durch Eigenschaften von Edelsteinen bekannt sind.

Je nach Art der Verbindung der (SiO4)4- Tetraeder in der Struktur der Silikate unterscheidet man zwischen Neosilikaten, Sorosilikaten, Cyklosilikaten, Inosilikaten, Phyllosilikaten und Tektosilikaten. Die Struktur der Neosilikate ist durch isolierte (SiO4)4- Tetraeder charakterisiert. In der Struktur der Sorosilikate sind zwei (SiO4)4- Tetraeder verbunden, während bei den Cyklosilikaten drei, vier oder sechs (SiO4)4- Tetraeder zu einem Ring zusammengefügt sind. Die Struktur der Inosilikate zeichnet sich durch (SiO4)4- Tetraeder aus, die in endlosen einfachen oder doppelten Ketten verbunden sind, und bei den Phyllosilikaten sind sie in Schichten angeordnet. Das Kristallgitter der Tektosilikate ist so aufgebaut, dass alle (SiO4)4- Tetraeder durch ihre vier Spitzen miteinander verbunden sind und ein räumliches Baugerüst bilden.