II. Klasse der Minerale
SULFIDE
Sulfide sind natürliche Verbindungen von Schwefel mit Metallen, häufig mit Eisen, Kupfer, Zink, Blei, Silber, Gold, Kobalt, Nickel oder Halbmetallen wie Arsen, Antimon und Bismut. Zur dieser Klasse gehören auch Arsenide und Telluride, Verbindungen der genannten Metalle oder Halbmetalle mit Arsen bzw. Tellur. Unter den Sulfiden sind mehr als 300 verschiedene Mineralarten bekannt, aber nur etwa zwanzig Minerale kommen in größeren Mengen vor. Diese Klasse umfasst zahlreiche Erzminerale, die wirtschaftlich von großer Bedeutung sind, wie die wichtigsten Kupfererze (Chalkosit, Chalkopyrit, Bornit und Covellit), Bleierz (Galenit), Zinkerze (Sphalerit), Silbererz (Argentit), Quecksilbererz (Cinnabarit), Nickel (Nickelin), Arsen (Arsenopyrit und Auripigment), Antimon (Stibnit) und Molybdän (Molybdänit). Weitere bekannte Minerale dieser Klasse sind: Pyrrhotin, polymorphe Modifikationen des Eisensulfids FeS2, Pyrit, Markasit sowie Realgar, Millerit und andere.
Aufgrund ihres Glanzes wurden die Sulfide in der alten Bergbauklassifikation in "Pakovine" (Metallischer Glanz, opak, hellere Farben, schwarzer Strich, höhere Härte, keine ausgeprägte Spaltbarkeit, spröde), "Scheinende" (starker metallischer Glanz, opak, meist graue Farbe, schwarzer Strich, geringe Härte, häufig perfekte Spaltbarkeit) und "Blitzende" (diamantartiger Glanz, manchmal transparent, meist geringe Härte, gute Spaltbarkeit, spröde) unterteilt. "Sinjavci" haben einen metallischen Glanz, sind von dunkler bis bläulicher Farbe, haben einen schwarzen Strich, sind opak, von geringer Härte, ohne Spaltbarkeit und spröde.
Sulfide kommen meist in Erzadern hydrothermaler Herkunft vor, das heißt sie kristallisieren aus heißen wässrigen Lösungen, die aus den Tiefen der Erdkruste aufsteigen. Sie können auch sedimentär unter reduktiven Bedingungen entstehen.